Montag, 28. Januar 2008

Monumentale Rosen (Hermann Försterling)
















Ich gehe nur selten in Bilderausstellungen. In der näheren Umgebung ist meist nichts Interessantes geboten und der Weg ins nächste Museum ist steinig und vor allem lang. Einmal jedoch hatte ich das Glück auf die Rosen-Bilder von Hermann Försterling zu treffen, oder sagen wir lieber: diese erleben zu dürfen.
Seine Bilder hüllen ein und streicheln die Seele. Bei einer Größe von bis zu 2 auf 3 Meter bleibt nichts anderes übrig als einzutauchen. Man steht fasslungslos vor diesen Meisterwerken und mag erst nicht glauben, dass es keine echten Rosen sind - obwohl schon die Größe ein deutlicher Hinweis sein sollte. Man erwischt sich dabei, wie sich die Finger der Leinwand entgegenstrecken, um die samtige Wärme der Blütenblätter zu spüren. Wie man mit halb geschlossenen Liedern den Duft dieser Schönheiten einamten möchte. Die Bilder dieses Mannes machen Gänsehaut.

















Wer nun mich und mein Zuhause kennt weiß, dass es Jahre dauern kann, bevor ich in eine jungfräuliche Wand einen Nagel schlage, um ein Bild aufzuhängen. Bei einem dieser Rosenbilder würde ich keine Sekunde zögern (sogar wenn es rosa sein sollte). Fehlt nur noch das nötige Kleingeld.

Dienstag, 22. Januar 2008

Haiku aus dem Computer














Ein japanischer Forscher hat seinem Computer das Dichten beigebracht. Mir scheint das ein ganz erstaunliches Ergebnis zu sein - fast bin ich neidisch:
"Die Schmetterlinge
was sie wohl träumen mögen
beim Flügelspreizen"

Montag, 21. Januar 2008

Montag, 7. Januar 2008

Liebes-Lied (Rainer Maria Rilke)







Wie soll ich meine Seele halten,
daß sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hinheben
über dich zu anderen Dingen?
Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt,
wenn deinen Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Seiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Sonntag, 6. Januar 2008

366 Nächte - Mein Freund Cugel















Ich habe einen guten Freund. Er nennt sich Cugel. Wir kauen immer wieder höchst spannende Themen durch. Erst letztens schrieb er mir:
"..Mit den Nächten bist Du aber etwas durcheinander-
gekommen. Meiner Meinung nach zählt man die Silvester-
nacht als erste Nacht des Jahres, nicht die vom
1. auf den 2. Januar!.."

Nun, was soll man dazu sagen? Etwas durcheinander gebracht? Ich? Empört horchte ich nach einer Antwort in mich hinein, die sich gewaschen haben sollte. Nur um mich selbst alsbald mit meinem überwältigenden Argumentationsgeschick zu Fall zu bringen. Vermutlich. Glaube ich. Hm.:
"..Ansonsten denke ich, dass wir mit unserer Zeitrechnung etwas durcheinander kämen, wenn wir plötzlich mit 366 Nächten rechnen würden. Schließlich endet ein Jahr in der Silvesternacht - ich bin mir sicher. Die Sonne geht unter und es wird dunkel draußen. So war´s auch diesmal wieder. Dann geht man in´s Bett und wenn man die Augen wieder auf macht, ist es Morgen und das neue Jahr beginnt.
Hätten wir also 366 Nächte im Jahr, hätten wir nach 2 Jahren einen Tag zuviel (ich rechne pro Nacht mit einem halben Tag - sprich: 12 Stunden), nach 20 Jahren schon 10 Tage und dann?
Nach 730 Jahren wäre ein ganzes Jahr übrig, oder wär´s zuwenig? Wäre es im Jahreswechsel nachts hell und tags dunkel? Ich bin mir gerade nicht ganz sicher. Ehrlich gesagt bin ich schwer verwirrt..."

Ich werde in mich gehen.

Freitag, 4. Januar 2008

Ratz in Nöten













Wir leben zusammen mit zwei alten Mädchen. Zwei Rattendamen, denen wir vor über einem Jahr ein Zuhause bei uns gegeben haben. Vor zwei Wochen haben wir leider gemerkt, dass Ratz seitlich am Körper eine Beule bekommt. Leider einen Sache die bei, ürsprünglich für Labors gezüchteten Ratten, häufig vorkommt. Sie sind anfällig für Tumore. Also haben wir sie heute in aller Herrgottsfrühe zum Tierarzt gebracht, um sie operieren zu lassen. Schlimm, dass man nicht bei den Tierchen bleiben kann, nicht einmal warten darf man. Gegen Mittag ist es dann erlaubt sich telefonisch nach ihrem Befinden erkundigen und sie - wenn alles gut ging - am Nachmittag abholen. Ratz ist wieder gut bei uns angekommen. Mit mächtig Kohldampf und Durst. Sie hat sich erst den Bauch vollgehauen, um anschließend in ihrem Haus laut schnarchend niederzusinken. Nun hoffen wir das Beste.

Canada lebt











Normalerweise erhält man am Anfang des Jahres Rechnungen und noch mehr Rechnungen. Und wie wummerte da heute mein Herzlein erfreut an meine Rippen, als ich dazwischen ein echtes Papierbrieflein entdeckte. Ein handgeschriebenes. Ein echtes. So wie früher. Ich schnappte es mir und kletterte damit auf mein Sofa.
Einen weiten Weg hat der Brief hinter sich. Er kommt aus Canada / Ontario / Niagara on the lake. Ich schnuppere sogar daran - vielleicht haftet ein Hauch der großen weiten Welt daran? Darin: ein Bild mit drei süßen kleinen Knirpsen, auf der Rückseite eine kurze Notiz: "I miss you!". Ich erkenne Ähnlichkeiten, ein Lachen und dunkle Haare. Ganz hin und weg bin ich und fange an mich für all meine ungeschriebenen Briefe zu schämen. Sehr viel Zeit ist vergangen als meine Freundin sich in ein neues Leben aufgemacht hat. Erst für ein Jahr, um dann doch dort zu bleiben und zu heiraten. Seither kann ich mich nur noch an unser letztes Treffen erinnern. Sie hier, mit einem Winzling im Kinderwagen. Wenn ich das Bild so ansehe, muss das mächtig lange her sein. Es wird Zeit das ich mich melde. I miss you too!

Mittwoch, 2. Januar 2008

Seife, Seife und nochmals Seife











Wir waren verdammt
fleißig vor Weihnachten. Insgesamt 20 verschiedene Sorten füllen wieder unsere Regale. Da es kaum noch Vorräte gab, war es vor den ersten Weihnachtsmärkten höchste Eisenbahn. Schließlich haben wir Kundschaft, die auf dem Markt ihren Jahresvorrat bei uns kauft. Vor allem Allergiker sind immer wieder dankbar für unsere Seifen, die man nun wirklich nicht mit den industriell hergestellten Supermarktsorten vergleichen kann.

Wir stellen sie im "Kaltverfahren" her, aus reinen, pflanzlichen Fetten (in Lebensmittelqualität). Sie wird handgerührt und darf dann 6 Wochen reifen - dabei entwickeln sich Milde und Schaumqualität. Anders als bei industriell hergestellten Seifen, bleibt bei uns das entstehende Glyzerin voll erhalten - das macht sie sanfter und weicher.
Zudem achten wir darauf, dass die Seifen ca. 5 % überfettet sind. Um diesen "Überschuss" zu erreichen, setzen wir entsprechende Pflegeöle und Fette hinzu. Da wir normalerweise durch unsere Ernährung eine stark übersäuerte Haut haben, ist eine alkalische Seife (pH-Wert von 8 - 9) also besonders wohltuend. Ehrensache, dass da keine chemischen Konservierungsmittel reinkommen.

Jetzt schwärmen wir
wieder zwischen ganz wunderbaren Düften:
Hafer-Honig-Zimt, Rosengarten, Ingwer-Zitrone, Wacholder-Orange, Lavendel, Jasmin, Schokolade, Kaffee-Küchen-Seife, Calendula, Rosmarin-Eukalyptus, Olive-Heilerde
und und und... Vor allem die Hafer-Honig-Zimt ist uns diesmal so gut gelungen, dass man dauernd daran schnuppern mag. Weiß ja keiner, dass ich heimlich ein paar Stücke unter meinem Kopfkissen versteckt habe.

Die Welt wurde neu erschaffen












Es wurde eine neue Welt geboren. Ich habe es nicht am ersten Tag des neuen Jahres geschafft, aber immerhin am zweiten. Nicht schlecht für eine Sache, für die Gott 7 Tage gebraucht hat. Nun heißt es sich zurecht finden. Gewiss hat auch Gott einmal klein angefangen.