Samstag, 29. März 2008

Kamikaze-Gärtner


















Das gute Wetter der letzten zwei Tage habe ich ausgenutzt, um mich in meinem Minigarten auszutoben.
Der Blumenkasten vor dem Eingang entwickelt sich prächtig, endlich leuchtet das Blau der Traubenhyazinthen - der Blick bleibt immer wieder daran hängen.


















Inzwischen ist auch ein weiterer Kasten bepflanzt. Bunt durcheinander. Nur das Moos fehlt noch.














Dies ist kein Foto einer seltenen außerterrestrischen Lebensform. Es ist eine uralte Forsythie, die seit 10 Jahren nicht mehr beschnitten wurde. Zur Strafe durfte ich mich durch ein Astdickicht mit 5 Metern Durchmesser kämpfen. Ohne die tatkräftige Unterstützung meiner Mum hätte ich das nicht auf die Reihe gekriegt. Wir haben 12 Fahrten zum Häkselplatz gebraucht, um Alles wegzuschaffen. Meine rechte Schulter wurde bereits mit Rheumasalbe gesalbt, die tauben Finger versuchen die richtigen Tasten zu treffen. Beim Bewegen des Kopfes rieselt undefinierbares Gebrösel auf dem Tisch - es wird höchste Zeit für eine Dusche. Bleibt zu hoffen, dass der Busch diesen Punk-Schnitt nicht übel nimmt und wieder austreibt..














So wie diese Kastanie. Die ersten Knospen sind da und strecken ihre klebrigen Blätter in die Luft. Aus Platzmangel lebt sie seit Jahren in einem großen Blumenkübel und hat mich längst an Höhenmetern überholt. Ich kannte sie schon als kleine rotbraune Kastanie, die eine winzige Wurzel aus der seidenglatten Schale herausschob. Seit dem hegen und pflegen wir sie. Mein erster eigener Baum.

Stolze 89 - Großmutter hatte Geburtstag














Diese Woche hat es uns für drei Tage zu meinen Großeltern verschlagen. Der 89ste Geburtstag meiner Oma (Uroma von I.) stand vor der Tür. Ich und I. haben uns also auf den Weg gemacht um bei den Vorbereitungen zu helfen. Kaum zu glauben, was ein Haufen Omis (Durchschnittsalter kurz vor den Neunzig) schon am hellen Vormittag an Sekt wegpichelt. Auch schön: die empörten Blicke, wenn man es zu fragen wagt, ob mit Orangensaft gemischt werden soll.
Die Großeltern wohnen eine ganze Ecke weg und man fragt sich manches Mal, ob man die beiden beim nächsten Besuch wieder wohlbehalten antrifft. Opa ist ein paar Monate jünger und dann wird im November 89. Nächstes Jahr geht es also rund. Zwei 90ste Geburtstage...

Montag, 24. März 2008

Israel Kamakawiwo'ole "Somewhere Over The Rainbow"

Ein gigantischer Hawaiianer mit einer wunderbaren Stimme.

Freitag, 21. März 2008

Der Kreis schließt sich














Nachdem das Wetter heute keine vernünftige Entscheidung treffen konnte oder wollte, sehe ich jetzt von meinem Platz aus den Mond. Oder sieht er mich?
Leise höre ich aus dem Nebenzimmer "Die Welt die monden ist". Rilke Projekt. Nina Hagen. Gute Nacht..

Martha Tod Dudman "Schwarze Oliven"


















Ich arbeite mehrmals die Woche in einer Bücherei. Im Lauf des Jahres stellen wir immer wieder Bücher vor, manchmal auch in Zusammenarbeit mit der VHS. Diesmal gehört "Schwarze Oliven" zu meiner Pflichtlektüre, und Pflichtlektüre trifft es ziemlich gut. So vielversprechend der Klappentext auch war - das Buch selber kann da nicht mithalten. Hofft man nach dem ersten Kapitel noch auf eine gute Story, zweifelt man im zweiten am Geisteszustand der Autorin.
Zu konstruiert ist die Situation, in die sich die Protagonistin des Buches begibt. Sie steigt ein Jahr nach dem Verlassenwerden durch ihren langjährigen Ex-Lebengefährten in dessen Auto. Nachdem sie eben noch an der Oliventheke (ah, es gibt ja DOCH einen Bezug zum Titel) die Flucht ergriffen hat, um ihm nicht zu begegnen?! Versteckt sich prompt zwischen herumliegenden Klamotten auf dem Rücksitz und wird nicht entdeckt. Spätestens jetzt hätte ich das Buch weglegen sollen.
Auf der unfreiwilligen Autofahrt die nun folgt, begibt sich Virginia auf die Reise in 12 gemeinsame Jahre, die mit Betrug und Schmerz enden. Aber was ist hier neu? Ja, die Schmetterling sind irgendwann weg. Ja, man liebt einen Partner trotz aller Fehler die er hat - ja, wir haben schließlich auch Fehler. Ja, man muss an einer Beziehung arbeiten. Toll, und? Bla...
Krönender Abschluss: Sie klettert beim Haus des Ex aus dem Auto, um - statt sich nun ob all dieser Peinlichkeit endlich aus dem Staub zu machen!!! - in sein Haus einzusteigen, währen dieser wieder unterwegs ist. Es wird von hier nach da geschnüffelt, ein wenig in seinem Bettlein geschlafen und am Ende ist sie drüber weg. Nach einem Jahr voller Depressionen, Selbstvorwürfe und des Nichtbegreifens.
Fazit: Daumen runter, Zeitverschwendung

Frosch-Schnippel














Hier sind ein paar grüne Jungs, mit denen ich heute meine Sammlung erweitert habe. Erst müssen die Punkte auf´s Papier, dann die 10 Teile ausschneiden - die Rückseite der Augen ist mit grünem Papier hinterlegt.
Ziemlich fummlig das Ganze - vor allem die Finger und Zehen. Noch grüne Sommersprossen drauf - fertig.

Sonne im Blumenkasten


























Ich schwöre es. Bis vor 5 Minuten bin ich im Sonnenschein über den Hof gehüpft. Jetzt schneit es dicke Flocken. Fast senkrecht schweben sie zu Boden. Große, flauschige Riesenflocken. Der Blumenkasten steht neben unserer Eingangstür.. zwischen die Blumen habe ich Moos auf die lockere Erde gedrückt. Es scheint gut angewachsen zu sein.. besonders diese kleinen Blütenstängel (oder wie man die nennen mag) faszinieren mich immer wieder.
Und jetzt das...

Tomatenfrühstück














Der Tag fängt langsam an. Sohn I. durfte bei M. schlafen. Nach dem Aufwachen bin ich nicht aufgestanden, sondern habe nach einem meiner Bücher gegriffen und eine Stunde gelesen.
Jetzt ist es Mittagszeit und ich bekomme Hunger. Ganz unkompliziert mache ich mir ein Brot mit Frischkäse. Darauf Minitomaten und frischer Schnittlauch von der Fensterbank. Hallo da draußen..

Donnerstag, 20. März 2008

Annett Louisan "Das Alles wäre nie passiert"

Nicht, dass ich mit dem Posten dieses Liedes etwas Bestimmtes sagen will *hihi* - bin eben darüber gestolpert. Aber das Liedchen ist ganz witzig und hat wesentlich mehr Schwung als der heutige Frühlingsanfang. *mitwipp* Unbegreiflich, dass die Amseln vor´m Fenster gar nicht müde werden Nistmaterial heranzuschaffen.

Um den Frühling muss ich mich wohl vorerst noch selber kümmern.

Montag, 17. März 2008

Schnippelblumen














So fängt es immer an. Neues Papier inspiriert. Ich lasse die Osterhasen Osterhasen sein, da die Saison in einer Woche schon vorbei ist, und kümmere mich um mein verwaistes Blumenbeet. Die Vorräte sind auf Null geschrumpft - es wird also höchste Zeit. Heute waren die Rosafarbenen dran.
10 Blumen am Tag ist eine Menge Holz, und dass man vom Ausschneiden dieser paar Schönheiten die nahende Hornhaut spüren kann, glaubt einem kaum einer. Jedenfalls haben die Finger Hurra geschrien, als endlich alle Einzelteile zugeschnitten waren. Vor allem der Zeigefinger, der immer den Druck auf den Cutter gibt, biegt sich schon ganz seltsam durch. 7 Teile pro Blume = 70 Teile für diese 10 Exemplare. Gut 15 Zentimeter sind sie groß. Zudem noch mit der stumpfen Lochzange je drei Löcher in die 20 gelben Papierkreise stanzen. Eine Muckibude kann ich mir sparen - ich hab´ ja die Lochzange. Ächz.














So, nur noch die Fäden zum Aufhängen fehlen. Aber die haben Zeit bis morgen.

Freitag, 14. März 2008

Ich schmecke nach Mokka?!













Zitat:
"Hmm, Mokka. Stark, intensiv und nicht zu süß – Sie schmecken nach langen Nächten und frühen Morgenstunden. Man trifft Sie regelmäßig in Cafés, wo Sie eine Aura tiefer Gedanken verbreiten. Denn Sie haben eine Menge Grips vorzuweisen! Bekannte bezeichnen Sie als intellektuell, und das gefällt Ihnen. Sie sind tiefgründig und nachdenklich und haben ein Faible fürs akademische Umfeld. Oder zumindest den Drang und die Disziplin, Ihr Wissen zu vervollkommnen. Und was ist in langen, einsamen Nächten am Schreibtisch geeigneter als die Gesellschaft einer Tasse Mokka? Sie sind aromatisch und intensiv, ein wahrer Leckerbissen!"

Wer das behauptet? Der hier: Tickle

Mittwoch, 12. März 2008

Bestrickte Bäume


















Gestern lese ich in der Zeitung, dass in Yellow Springs (Utha, USA) die Einwohner Pullover für Bäume stricken. Nicht für die eigenen, nein, für wildfremde Bäume, die sie wohl einfach auf der Straße angesprochen haben. Und der Trend greift weiter um sich. Andere Leute nähen gestrickte Teil an die bereits vorhandenen an, sogar Familienfotos werden in gestrickte Täschlein gesteckt.
Gleiches passierte in Indiana (USA) und in West Verginia (USA) traf es Türklinken und Parkbänke. Ich werde ein paar schlaflose Nächte haben, bis ich zu einem Entschluss komme. Bestricke ich zukünftig Nachbar´s Autoreifen oder doch lieber die Gartenzwerge vier Häuser weiter?

Montag, 10. März 2008

Mädchen-Schnecke













Ich bin hin und weg. Dieses Kunstwerk hat mein Sohn geschaffen. Eine knuffige Mädchen-Schnecke (zu erkennen am roten Lippenstift), deren Stielaugen noch mit Nagellack fixiert werden müssen, damit sie schön nach oben stehen (Faden einpinseln, Schnecke überkopf an einem sicheren Ort plazieren, damit der Lack aushärten kann). Es hat aber auch einiges an Charm, wenn sie lustig hin und her wippen. Nur nicht lachen jetzt!
Mit Heißkleber ein leeres Schneckenhaus befestigen - in diesem Fall hat sich mein Nachwuchs für ein grünliches Wasserschneckenhaus entschieden. Beim Filzen des Körpers (mit einer Filznadel) auch eine kleine Knubbelnase ausformen und zwei Minikugeln für die Augen.
Er hat das klasse gemacht und mir schwillt prompt die Mutterbrust. Hach..

Farbenrausch - zweiter Teil











Der Postmän war endlich da. Ich konnte ihm das heißersehnte Päckchen nicht schnell genug aus den Händen winden. Immer dieses lästige Unterschreiben. Und schön höflich bleiben. Artig Danke sagen. Nachwinken. Aber dann: Aufreißen, in Verzückung geraten, anfassen, darin eintauchen und an´s Herz drücken. Das Papier ist da! Ich habe angefangen die ersten Blumen zu schnippeln - bis in die Nacht..

Das Kribbeln in den Händen

Irgendwann, wenn der Beginn eines Jahres schon wieder ein paar lange dunkle Wochen hinter uns liegt, schafft es die Sonne wieder über das Dach des Nachbarhauses in mein Esszimmer zu scheinen. Gut Esszimmer trifft es nicht ganz, es ist auch Küche und Büro und Treffpunkt für die Familie - die Zentrale sozusagen.
Wenn also die Sonne wieder hoch genug steigt, um über das Dach hereinzuscheinen, dann verspüre ich dieses Kribbeln in den Händen. Dann wird es Zeit meinen 2-Quadratmeter-Garten zu durchwühlen und die Blumentöpfe aus dem Keller zu holen. Noch ist es natürlich zu früh alle Pflanzen ins Freie zu bringen - schließlich ist es noch Winter (laut Kalender), aber das Kribbeln lässt sich nunmal nicht wegdiskutieren.














Hier ein kleines Werk für die Fensterbank - die Schnecke mit dem naturfarbenen Häuschen wurde ganz einfach gemacht (sitzt aber sonst nicht im Topf): Schneckenhaus säubern, ev. auch auskochen. Aus dunkelbraunem Filz im Trockenfilzverfahren den Schneckenkörper formen, der mit dem Hinterteil in das Häuschen geklebt wird. Für die Stielaugen einen starken braunen oder schwarzen Zwirn durch den Kopf ziehen und die Fadenenden mit einem dicken Knoten verzieren. Schöner haben einen noch keine Stielaugen angeklimpert.
Um die rosa Hyazinthe tummeln sich Fundstücke aus dem Garten. Moos, kleine Zweige mit "Grünspan", ein vergoldetes Schneckenhaus etc. Umwickelt mit einem langen, dünnen Holzspan.

Montag, 3. März 2008

Flaschenpost aus Berlin

Ich sehe den Postboten erstaunt an, als er heute vor meiner Tür steht. Weihnachten und Geburtstag sind noch weit entfernt, bestellt habe ich auch Nichts. Was bringt er mir also? Zuerst wird das Paket - wie sich das beim Bombenentschärfen gehört - an einen sicheren Platz gebracht und anschließend mit Röntgenblicken durchleuchtet. Aber es klappt nicht. Der Absender muss so was geahnt haben und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.













Hilft nur der Griff zum Spezialwerkzeug um der Geschichte auf den Grund zu gehen. Mit einem präzisen Schnitt und ohne unnötige Erschütterungen zu verursachen, wir das Paket geöffnet. Was ist das jetzt?













Hinter einer Panzerglaswand, geschützt mit einem Asbestanzug und Greifwerkzeugen wird das dubiose Objekt entkernt. Alsbald liegen dem Bombenräumkomando rätselhafte Dinge zu Füßen. Wer wird es schaffen die Hieroglyphen zu entschlüsseln? Wer kann diesen Text entschlüsseln? Ist es ein Hinweis auf den nächsten Tatort? Ein Bekennerschreiben?













Für´s erste entscheidet die Herrin des Hauses den Papierkram und das Rätselraten die Anderen erledigen zu lassen und den Rest der Bombe, der lediglich zum Beschweren diente, unauffällig in Sicherheit zu bringen und sich auf das Probieren am Wochenende zu freuen. Mit viel Zeit und Muse zum Genießen...