Montag, 3. März 2008

Flaschenpost aus Berlin

Ich sehe den Postboten erstaunt an, als er heute vor meiner Tür steht. Weihnachten und Geburtstag sind noch weit entfernt, bestellt habe ich auch Nichts. Was bringt er mir also? Zuerst wird das Paket - wie sich das beim Bombenentschärfen gehört - an einen sicheren Platz gebracht und anschließend mit Röntgenblicken durchleuchtet. Aber es klappt nicht. Der Absender muss so was geahnt haben und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.













Hilft nur der Griff zum Spezialwerkzeug um der Geschichte auf den Grund zu gehen. Mit einem präzisen Schnitt und ohne unnötige Erschütterungen zu verursachen, wir das Paket geöffnet. Was ist das jetzt?













Hinter einer Panzerglaswand, geschützt mit einem Asbestanzug und Greifwerkzeugen wird das dubiose Objekt entkernt. Alsbald liegen dem Bombenräumkomando rätselhafte Dinge zu Füßen. Wer wird es schaffen die Hieroglyphen zu entschlüsseln? Wer kann diesen Text entschlüsseln? Ist es ein Hinweis auf den nächsten Tatort? Ein Bekennerschreiben?













Für´s erste entscheidet die Herrin des Hauses den Papierkram und das Rätselraten die Anderen erledigen zu lassen und den Rest der Bombe, der lediglich zum Beschweren diente, unauffällig in Sicherheit zu bringen und sich auf das Probieren am Wochenende zu freuen. Mit viel Zeit und Muse zum Genießen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Fetuccini all’ungherese

Liebe Doña,
bevor du alles(!) aus dem Glas in einer(!) Sitzung aufgenascht hast, hier ein Rezept für den Rest:

Ungars Nationalstolz: túrós tészta
Nudeln mit Frischkäse

-pro Portion 1 EL eingelegten Schafskäse in 1 EL Olivenöl aus dem Glas mit einer Gabel zerdrücken
-vermengen mit je 2 EL körnigem Frischkäse und Schmand (Sauerrahm)
-breite Bandnudeln bissfest kochen, mit der „Soße“ vermengen – fertig


Jetzt bist du baff, was? Das soll ein Nationalstolz sein?? Probiere sie erst einmal! Macht süchtig. In dem Land gibt es keine Hochzeit oder anderes Festschmaus ohne túrós tészta. Geh mal in Budapest in ein Spitzenrestaurant und bestelle ein landestypisches Menü! Sie wird (unverschämt verteuert) der Zwischengang sein. Und das nicht von ungefähr.

Natürlich, gibt zu dieser spartanischen Einfachheit auch Schikanen, die aus der Schmalhans-Schüssel einen königlichen Teller machen. Pfeffer, frisch gemahlen, versteht sich. Ausgelassene Speckwürfel obenauf. (Vegetarier nehmen hier Kapern) Die Túrós-Tészta-Aficionados lassen sie überbacken, die Oberfläche mit dünnen Bauchspeck-Scheiben belegt. Die (streng handgemachte) Nudel-Form ist rustikal-amorph, der körnige Frischkäse wird aus Ziegenmilch gewonnen, usw...

Alles quatsch! Wir wollen doch am Monatsende zwischen Büro und Bloggen schnell was Leckeres, Frisches essen, oder? Du brauchst die Soße gar nicht erst warm zu machen, vielmehr: Sie kühlt die Nudeln auf die richtige Esstemperatur ab. (Schmeckt übrigens auch kalt.)

Grüße aus dem kulinarischen Berlin:
vagus