In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder für ein paar Minuten an meine Schnippels geschlichen - eigentlich habe ich gar keine Zeit dafür. Mein Hasenmädchen und den Hasenjungen habe ich lange vernachlässigt. Es war also höchste Zeit hier wieder etwas Vorrat anzulegen. Die beiden sind ungefähr 10 bis 12 cm groß. Mit (von mir angefertigten Schablonen) werden zuerst die Einzelteile aufgezeichnet.
In diesem Fall 3 Stück für das Mädchen (Körper, Kleidvorderteil und -rückteil) und 4 Stück für den Jungen (Körper, Hosenvorderteil, Hosenrückseite und die Möhre). Das geht alles noch - andere Figuren bestehen aus bis zu 7 Teilen. Das Papier muss schön dick sein, sonst werden die Schnippels mit der Zeit wellig und taugen nur noch für den Ofen. Dann wird mit dem Cutter ausgeschnitten.
Mit nicht zu viel und nicht zu wenig Uhu (flüssig muss er sein - die Klebestifte taugen nicht viel) die Teile zusammenfügen. Wenn jetzt Uhu an den Seiten herausquillt ist die Figur ein Fall für den Mülleimer. Klebespuren lassen sich auf Papier nicht mehr restlos entfernen - die hässlichen Flecken springen einem regelrecht in´s Auge. Also Vorsicht!
Zum Schluss werden die Gesichter aufgemalt (natürlich auch das Karottenkraut) und die Frisur des Hasenmädchens mit Schleifen ausgehfein gemacht.
Es ist wunderbar - wo vorher nur der Job und unerledigten Dinge im Kopf waren, herrscht nun Ruhe und Ausgeglichenheit. Eine ganz andere Art Meditation.
Montag, 25. Februar 2008
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1 Kommentar:
Was muss ich da lesen? Die armen Schnippels!
Nicht nur, dass sie während ihrer Entstehung einer gnadenlosen Selektion unterworfen sind, nein, selbst auf ihrem späteren Lebensweg sind sie vor einer urplötzlichen Entsorgung nicht gefeit.
Ich wage mir kaum vorzustellen, wie bange und angsterfüllt sie beim Zusammenkleben an sich runtergucken, stetig darauf gefasst, ihrem Todesurteil und dem Tritt in den Mülleimer ins Auge zu sehen, sobald sich irgendwo die kleinste Klebstoffspur zeigt.
Haben sie jedoch diese erste Hürde wohlbehalten überstanden und babyschildkrötengleich den nächtlichen Ozean erreicht, sind sie immer noch nicht in Sicherheit. Wurden sie aus dem richtigen Papier gemacht? Oder ist es womöglich zu dünn? Ist das etwa schon eine kleine Welle, die sich dort zeigt? Oder doch nur ein Lichtreflex? Drohend blakt der flammende Widerschein des Ofens an der Wand...
Ich fordere die Einsetzung einer Ethikkommission. Freiheit und Recht auf Leben auch für unvollkommene Schnippels. Einrichtung von Schnippels-Asylen. Geschützte Refugien, Reservate, wo sie in selbstbestimmter Gemeinschaft nach ihrer Facon selig werden dürfen! Ohne beständige Angst vor willkürlicher Einäscherung!
Sind wir nicht alle Schnippels? Voller Klebstoffflecken, und mit dem Alter wellig und dellig?
Ick bien ein Schnippel!
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