Dienstag, 25. August 2009
Der große und der kleine Jesus
Wir sind wieder am See. Die obligatorische Dampferfahrt muss natürlich sein. Während wir auf das Schiff warten, hat das Lieblingskind eine Idee: "Mama, mach mal ein Foto. Von der Rückseite auch, dann können wir´s vervielfältigen." Also ICH hätte ja gleich einen großen Schein genommen..
Zufrieden.. mit so viel Geld in der Tasche kann ja nichts schief gehen.
Noch jemand, der mit uns gewartet hat.
Einen Tag später nehmen wir endlich ein Projekt in Angriff, dass wir schon seit Jahren verwirklichen wollen. Ein Besuch auf dem "Spiegelei", einer kleinen Insel mitten im See. Unseren kurzfristigen Besuch packen wir einfach ein.
Eine alte Eiche. Die dicken Wurzeln sind viele Meter lang und durch die vielen Überschwemmungen freigelegt. Aber der Baum ist zäh. Er trägt sogar das Lieblingskind klaglos (oben in der Mitte).
Tausende von Bäumen wurden gefällt, damit dieser Stausee entstehen konnte. Vor Jahrzehnten. Noch immer findet man Baumstümpfe.
Zwei, die sich gerne haben.
Meistens..
Der große Jesus zeigt dem kleinen Jesus wie man über´s Wasser wandelt. Noch betrachtet der kleinen Jesus fassungslos seine Füße, weil es bei ihm einfach nicht klappen will.
Der große Jesus läuft zu Höchstform auf.
Und siehe da.. wer einen guten Lehrer hat. Klappt doch. Und NEIN - er hat den großen Jesus vorher NICHT vom Wasser geschubst.
Auf der Suche nach dem richtigen Platz. Wofür?
Haben wir nicht alle den irrationalen Wusch ewig zu leben? Zumindest für eine "kleine" Ewigkeit? Wer wünscht sich nicht in 100.000 Jahren über die Erde zu schreiten, um herauszufinden was aus den Menschen geworden ist? Mit unserer Familie? Ob man uns vergessen hat? Ob wir noch im Leben eines anderen Menschen eine Rolle spielen?
Stümperhaft versuchen wir diese "kleine" Ewigkeit zu erlangen, indem wir Spuren hinterlassen. Denn die "große" Ewigkeit liegt noch nicht in unseren Möglichkeiten. Also gründen wir Familien, andere werden zu Erfindern, ab und zu wird eine Pyramide gebaut. Auch wir haben unser Zeichen auf der Insel hinterlassen.
Nur wollte die Kamera partout die Bäume im Hintergrund oder die großen Steine im Vordergrund scharf stellen, unseren Turm jedoch nicht. So ist das mit dem Ewigkeiten..
Wieder zu Hause. Kümmern wir uns zuerst um das Naheliegende. Abendessen.
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