Donnerstag, 22. Mai 2008

Haruki Murakami "Kafka am Strand"














Es ist nicht das erstes Buch, das ich von Haruki Murakami lese, aber das bisher beste. Man spürt ein Bedauern in sich, mit jeder Seite, mit der man sich dem Schluss nähert. Obwohl Murakami an der richtigen Stelle endet, möchte man mehr von dieser Art zu erzählen. Mehr Geschichten aus einer Welt, die den meisten von uns fremd sein dürfte. Japan, Inselstaat, eigentlich ein kleiner Fleck auf der Landkarte, aber faszinierend und geheimnisvoll.
Zu Recht hat man Murakami, einen Autor der japanischen Gegenwartsliteratur mit den höchsten japanischen Literaturpreisen ausgezeichnet, 2006 sogar mit dem Franz-Kafka-Preis (Prag) etc. Prägend waren mit Sicherheit seine Eltern, die japanische Literatur unterrichteten und sein durch die amerikanische Marine beeinflusstes Umfeld (1949 in Kyoto geboren, aufgewachsen in Kobe). Zeitweise lebte er im Ausland (USA und Europa) und unterrichtete unter anderem als Gast-Professor an der Princeton-University (New Jersy). Es folgten Übersetzungen von Raymond Chandler, John Irving und Truman Capote ins Japanische.

In "Kafka am Strand" erzählt er von Kafka Tamura, der an seinem 15. Geburtstag von zu Hause Reißaus nimmt, fort von seinem gehassten Vater, gequält von einer schicksalhaften Prophezeiung. Er soll seinen Vater töten und mit seiner Mutter und seiner Schwester schlafen.
Von einem alten Mann namens Nakata, der sich mit Katzen unterhält und voraussagt, dass es Makrelen und Sardinen regnen wird und der Spuren in eine andere Welt folgt.
Von Saeki-san, die gleichzeitig über 60 und 15 Jahre alt ist und die auf den Tod wartet.
Wie in einem Labyrinth führen die Wege dieser Personen zur Mitte hin, auf einander zu. Aber wo endet diese Reise voller rätselhafter Begegnungen? Was wird sich in dieser Welt zwischen Traum und Wirklichkeit finden?
Kafka am Strand ist ein modernes Märchen - voller Magie und Weisheit.

„Hin und wieder hat das Schicksal Ähnlichkeit mit einem örtlichen Sandsturm, der unablässig die Richtung wechselt. Sobald du deine Laufrichtung änderst, um ihm auszuweichen, ändert auch der Sturm seine Richtung, um dir zu folgen. Wieder änderst du die Richtung. Und wieder schlägt der Sturm den gleichen Weg ein. Dies wiederholt sich Mal für Mal, und es ist, als tanztest du mit in der Dämmerung einen wilden Tanz mit dem Totengott. Dieser Sturm ist jedoch kein beziehungsloses Etwas, das irgendwoher aus der Ferne heraufzieht. Eigentlich bist der Sandsturm du selbst. Etwas in dir.“

Ein Buch, das sich einen festen Platz im Bücherregal verdient hat.

Daumen nach oben: mehr davon!

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