Donnerstag, 22. Mai 2008
Zeitvertreib..
..nicht nur für Muffin, auch für mich. Während ich versuche unverwackelte Bilder zu schießen, beschäftigt sich die kleine Wildkatze mit der an der Cam befestigten Trageschlaufe.
Wie, ein Bart? Muffin ist 8 Wochen alt, wo soll er da einen Bart her haben? Nein, wir haben keinen angeklebt. Es sieht aber so aus?
Stundenlang an einer Fotomontage basteln haben wir nicht nötig, wir brauchen nur einmal auf den Auslöser klicken. Ha!
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2 Kommentare:
Ich kann mich an lange Diskussionen mit meinen Geschwistern erinnern, welches Tier denn eigentlich „am süßesten“ ist. Bei welchem man einfach am meisten das Gefühl hat, einfach vor Wonne und Verlangen, es zu knuddeln, den Verstand zu verlieren.
Zwei Kandidaten waren stets gleichauf an der Spitze, doch die Kindheit war zu schnell vorbei, ein Sieger wurde nie gekürt, und als Erwachsener blickt man etwas gelassener, aber mitnichten schlauer, darauf zurück.
Kandidat eins (die Reihenfolge und Nummerierung ist rein willkürlich und stellt keine Wertung dar):
Der „Biesi“!
So wurden bei uns die jungen Kätzchen genannt. Unglaublich, wieviel Energie und Temperament in so einem kleinen „Biesi“ stecken können. Ich kann mich an legendäre Kämpfe erinnern: erst das Anlocken des Biesi mittels eines auf der Sofadecke kratzenden Fingers. Mal schneller kratzend, dann wieder innehaltend, während das Untier langsam näher schleicht. Irgendwann springt es, man dreht die Hand schnell auf den Rücken, das Untier landet auf der Handfläche, man kann es nun mit den Fingern am Bauch kitzeln, es wird rasend und gerät völlig ausser sich. Mit den Krallen seiner Vordertatzen bearbeitet es den Handrücken, die Hinterbeine strampeln und kratzen gegen das Handgelenk, mit seinen Zähnchen nimmt es sich die Finger vor. Irgendwann macht es plötzlich einen Satz und ist wieder in der anderen Ecke des Sofas, das Spiel beginnt von neuem.
Natürlich sehen die Hände nach ein paar Tagen erschreckend aus. Vor allem, wenn der Biesi älter wird, sind zehn Zentimeter lange, tiefe Kratzer keine Seltenheit. Doch die gilt es mit Stolz und Ehrfurcht zu tragen, als Auszeichnung, die nicht jedem zuteil wird.(mein Rekord, soweit ich mich erinnern kann, waren 16 Kratzer an einer Hand)
Irgendwann jedoch wird der Biesi einfach zu stark, man ist ihm nicht mehr gewachsen, man wird albern und denkt sich, „hm, eigentlich brauche ich meine Hand ja noch für das eine oder andere im Leben“. Aus dem Kätzchen wird eine ernsthafte Katze, der kratzende Finger wird keines Blickes mehr gewürdigt. Etwas neues beginnt.
(Kandidat Nr 2 folgt)
Kandidat zwei ist der sogenannte „Hudli“!
So wurden bei uns Entenküken genannt. Entengesichter sind immer gut gelaunt, fast lächelnd, und vor allem die Küken gucken immer mit soviel Optimismus und so frohgemut in die Welt, dass es fast ansteckend ist. Leider lassen sie sich freiwilig nicht streicheln, was die Begehrlichkeiten nur noch umso stärker macht.
Man muss mit List und Tücke vorgehen. Und das bedeutet: Futter anbieten. Meist in Form von Mais, die Leibspeise unserer Enten. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn die darbietende Hand unter dem Ansturm der „Hudlis“ verschwindet und nur noch ein gelb-ockerfarbenes Flaumgewimmel zu sehen ist. Später, wenn sie schon etwas gewachsen sind und tapsig ihre vollgefressenen Kröpfe vor sich herschieben, setzen sie sich aus schierer Bequemlichkeit beim Fressen gerne hin. Dann muss man auf der Hut sein und im richtigen Augenblick die Hand unter den flaumigen Körper schieben. Wer noch nie so einen fetten Entenkükenkropf auf seiner Hand liegen hatte, hat eine Menge verpasst im Leben.
Hebt man den Hudli dann leicht an, rudert er mit seinen staksigen Beinen unbeholfen in der Luft, natürlich unter piepsigem Protest.
Aber diese Zeiten sind längst vorbei, doch mir scheint, es war gestern.
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